Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 344

1884 - Leipzig : Teubner
344 Goten, Normannen und den andern Vlkern des Ostens" Freiheit von Zllen und Abgaben-/) er bewidmete Lbeck mit Soester Recht und gab ihm mit demselben fr alle Kaufleute einen stetigen, ganzen, geordneten Marktfrieden" dessen Verwaltung in der Hand der Brger und des lediglich aus Kaufleuten zusammengesetzten Rates lag. Das neue Gemeinwesen, das den Keim knftiger Gre in sich trug, blhte rasch auf. Die gnstige Lage an der Travemndnug lockte unternehmende Kaufleute zur Ansiedlung.^) Als dann nach dem Sturze Heinrichs des Lwen Friedrich I. der Herr der Stadt wurde, nahm er sie in richtiger Erkenntnis der hohen Bedeutung, welche Lbeck fr die Auf-rechterhaltuug und Ausbreitung des deutschen Einflusses in Nord- und Ost-seelndern hatte, nicht nur in seinen unmittelbaren Schutz,^) sondern besttigte auch den lbifchen Kaufleuten die frheren Freiheitsbriefe/) sein Enkel Friedrich Ii. fgte 1226 auf Bitten der Stadt zu allen Gnaden noch die Reichs-freiheit hinzu.5) Seitdem wuchs ihr Einflu im Ostseegebiete mit Riesen-schritten, vor allem durch die Frderung, welche sie den fr den deutschen Handel so wichtigen Kreuzfahrten nach Livland und Preußen zuteil werden lie. Der Ostseehandel, bisher von Westfalen und den Deutschen auf Gottland behauptet, gelangte gnzlich in die Hand der Lbecker.6) Noch 1280 erscheinen Wisby und Lbeck in gleicher Machtstellung; gegen Ende des Jahrhunderts hat Lbeck die gottlndische Stadt berflgelt und die Herrschaft auf der Ostsee bernommen.7) Mit der Ausdehnung der lbifchen Macht verbreitete sich auck das lbische Recht, so da es fast in allen Ostseestdten Eingang fand; auch die Deutschen in Nowgorod muten nach einem Beschlu der deutschen Kauf-leute der schsischen und slavischeu Städte (1293) knftig in streitigen Fllen Lbeck als Oberhof anerkennend) Vergebens suchte Wisby dem Um-sichgreifen des lbifchen Einflusses entgegenzuarbeiten; die Städte Sachsens und Slavieus billigten die Ausdehnung des lbifchen Rechtes und erkannten damit die Travestadt als ihren Vorort an. Die Genossenschaft der deutschen Kaufleute auf Gottland verschwand, seitdem 1299 auf einer Versammlung zu Lbeck die Gesandten der schsischen und wendischen Städte ihr den Gebrauch eines eignen Siegels verboten, da jede Stadt ihr eignes Siegel fhre, mit dem sie in Angelegenheiten ihrer Brger siegeln knne.9) Etwas spter als aus der Ostsee begann ein reger Handelsverkehr auch auf der Nordsee. Schon unter König thelred ll. (9781016) genossen die deutschen Kaufleute solcher Achtung in England, da sie, die Leute des Kaisers, welche aus ihren Schiffen kamen", wie die Bewohner der Insel guter Gesetze fr wrdig gehalten wurden.10) Auch unter den folgenden Knigen Daniam, Suediam, Norwegiam, Ruciam, offerens eis pacem, ut haberent liberum commeatum adeundi civitatem suam Lubike. l) Schfer 51, Urk. Heinrichs des Lwen, Lb. Urk. B. I, no. 7, p. 10. 2) Helmold a. a. O. extr. Ab eo tempore prosperatum est opus civitatis et multiplicatus est numerus accolarum eius. 3) Arnold. Lubec. Chron. Slav. Iii, 4: Imperator vero civitatem propter utilitatem tributorum vel quia in fine imperii sita est, sibi retinuit. 4) Stumpf, Reichskanzler Ii, no. 4502. 5) Bhmer- Ficker Reg. Imp. V, l, no. 1608. 6) Vgl. Schfer 53 56. 7) Schfer 56. 8) Hansereeesse I, no. 66. 9) Hansereeesse I, no. 80. Placet etiarn civitatibus quod in G-otlandia non habeatur sigillum, quod sit communium merca- torum, cum illo namque sigillari potest, quod civitatibus aliis non placeret; quevis enim civitas habet per se sigillum, cum quo suovum civium negotia prout expedit, poterit sigillare. 10) Hans. Urk. B. I, no. 2. Et homines

2. Geschichte des Mittelalters - S. 352

1884 - Leipzig : Teubner
352 despotisch, beim Volke wenig beliebt, von Adel und Geistlichkeit gehat und ge-frchtet; die guten Einrichtungen, die er schuf, konnten mit der Willkr und der Grausamkeit seiner Herrschaft nicht vershnend) Die deutschen Herren und Knechte, die ihm bei der Eroberung des Reichs geholfen hatten und durch reich-liehen Sold bei seiner Fahne festgehalten wurden, bildeten die einzige Sttze seiner Macht. Zahlreiche deutsche Adelsgeschlechter traten in den Dienst des Dnen-knigs, der kriegerischen Ruhm verhie, und trugen nicht wenig dazu bei, den Glanz seines Hofes zu erhhen. Aufs neue bedrohte das dnische Reich die Ruhe und Sicherheit der Nachbarlnder, vor allem der deutschen Seestdte. Sie hatten in der Zeit der Erschlaffung des dnischen Staates, die dem Tode Erich Menveds folgte, Gelegenheit zur Erneuerung ihres frheren Bundes gefunden. Wiederum waren die Wendenstdte die ersten, welche zum Schutze gemeinschaftlicher Handelsinteressen sich verbanden. Schon 1321 war auch der Bund mit Hamburg wieder geknpft; das Bedrfnis einer neuen Btt-chereiordnung fr den Betrieb des fchonenschen Hringshandels fhrte die Wendenstdte mit der ersten der schsischen Städte wieder zusammen.^) Seit-dem blieben die Wendenstdte uuter sich und mit Hamburg in Verbindung. Es galt, aus den Wirren, die Dnemark erschtterten, soviel wie mglich Nutzen zu ziehen, und trefflich gelang dies der lbischen Politik; gerade die wichtigsten Vorrechte fr den fchonenschen Handel hat Lbeck sich und seinen Bundesgenossen in dieser Zeit errungen.3) Immer fester wurde das Band, das um die Wendenstdte sich schlang, zumal die Unsicherheit der Land- und Wasserstraen eilte bestndige Mahnung zu treuem Zusammenhalten ward) Auf die Verbindung der norddeutschen Städte unter einander blieb die neue Einung der Wendenstdte nicht ohne Einflu. Zum ersten Male seit Lbecks Abfall' treten sie wieder als Gesamtheit im Jahre 1356 auf, um in Gemeinschaft die Verhltnisse des Kontors zu Brgge zu ordnen.5) In das Wesen des Bundes gewhrt die Urkunde vom 20. Januar 1358 einigen Einblick. Boten der Städte Goslar, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar, Braunschweig, Lbeck, Thorn und Eltimg beschlossen an diesem Tage zu Lbeck um mancherlei Unrecht und Beschwerung, die dem Kaufmann von Alemannieu in Flandern geschehen fei" ein Verkehrsverbot gegen dieses Land.6) Bei dieser Gelegenheit erfahren wir, da eine Dreiteilung der Städte bestand, in ein westflisch-preuisches Drittel mit dem Vorort Kln, ein aus den stich-fischen und wendischen Stdten gebildetes lbisches Drittel mit dem Vorort Lbeck, ein gottlndifch-livlndisches mit dem Vorort Wisby. Auch erscheint hier zum ersten Male das Wort Hanse" fr den Bund der Städte, sowie fr die Genossenschaften deutscher Kaufleute im Auslande berhaupt gebraucht.7) 1) Der Chronist des Lunder Erzbistums charakterisiert die Regierung Walde- mars mit folgenden Worten: Valdemari quarti tempore omnis traditio senio-rum, leges paterne, tota libertas ecclesie Daciane abolite sunt: militarium, mercatorum et rusticorum quies in tantum abrogata est, quod non erat tem-pus in toto regno comedendi, quiescendi, dormiendi, quin ad laborem per officiales et advocatos excitarentur, sub obtentu regis gratie, recuperatione vite ac bonorum omnium dilapidatione (Schfer 178 A. 1). 2) Hanserecesse I, no. 105 110. Schfer 246. 3) Schfer a. n. O. 4) Schfer 247. 5) Sch- fer 248 flg. Hanserecesse I, no. 200. 6) Hanserecesse I, no. 212, 213. Schfer 249. 7) Schfer 249 flg. Die Verbindung der westflischen und preuischen Städte in einem Drittel ist bisher nicht gengend erklrt. Die angeblich aus dem Jahre 1330 stammende Anklamer Krmerrolle, welche bisher als das lteste Zeugnis fr die Bezeich-nung Hansestdte" galt, gehrt nach Schfers Vermutung einer spteren. Zeit an.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 355

1884 - Leipzig : Teubner
I 355 ein Schlupfwinkel khner Seeruber geworden, welche die seefahrenden Kauf-leute als Gefangene und ihre Waren als gute Prise einbrachten.^) Wie ein Blitzstrahl fiel die Nachricht von dem berfalle Wisbys in die Versammlung der Boten der wendischen und preuischen Städte, die um diese Zeit in Greifswald tagten. Schon am 1. August verhngten sie eine Handelssperre der Dnemark und Schonen als vorlufige Maregel und beschlossen eine neue Zusammenkunft in Greifswald fr den 31. Augusts) Maguusvouschweden durfte nicht lnger zaudern, den Krieg gegen Dnemark auszunehmen. Um sich den Sieg zu sichern, warb er um die Bundesgenossenschast der deutschen Städte, deren Kaufleute den schwedischen Handel vollstndig in ihre Hand gebracht hatten.3) Zwar war es seit seiner Regierung infolge der den Handel beeintrchtigenden Feldzge gegen die Rnffen an der Newa und infolge von Eingriffen in die hansischen Rechte in Norwegen und Schonen wiederholt zu Zwistigkeiten mit den Stdten ge-kommen, aber angesichts der von Dnemark drohenden Gefahr machte die Gereizt-heit neuer Freundschaft Platz. Bereits am 22.August 1361 wurde zwischen Lbeck als Vertreterin der brigen Städte und den Abgesandten der Könige Magnus und Hakou Friede und Bndnis vereinbart/) Der zweite Tag in Greifswald trat statt am 31. August am 7. September zusammen. Man beschlo nicht nur die der Dnemark verhngte Verkehrssperre aufrechtzuerhalten, sondern einigte sich auch der die Erhebung einer Bundessteuer zur Bestreitung der Kriegskosten.^) Mit den anwesenden schwedisch - norwegischen Gesandten wurden Vertrge der einen gemeinschaft-lichen Krieg gegen Dnemark verabredet.^) Bis zum 11. November sollten die Kriegsrstungen beendet, Schisse und Mannschaften zur Ausfahrt bereit sein; alle Verluste sollten gemeinsam getragen werden, aller Gewinn zu gleichen Teilen gehen. Die Städte versumten natrlich nicht, sich fr die Kosten ihrer Kriegshilfe ausreichende Sicherheit geben und sich die alten Rechte und Frei-heiten aufs neue verbriefen zu lassend) Freilich verweigerten spter die Könige von Schweden und Norwegen den mit ihrer Vollmacht abgeschlossenen Ver-trgen ihre Anerkennung, obwohl sie dieselben schon am 28. September 1362 ausdrcklich besttigt hatten.8) Die Grafen von Holstein traten dem Bnd- 1) S. Schfer 265274. 2) Hanserecesse I, no. 258. 3) Siehe darber Schfer 278 flg. 4) Lb. Urk. B. Iii, no. 408. 5) Hanserecesse I, no. 259. Die Städte sind bereingekommen: 1. Dat nymant uth eeren Steden unde landen zuken scal dat land tho Denemarken unde Scone myt nynerleye ghude edder kopenschop by lyve unde by ghude. 2. Yortmer hebben se over een ghedreghen, dat men in allen steden, beyde by der zee unde ock an Prutzen, scal upboren eynen tollen van schepen unde van alme ghude, dat men scepet uth desen steden, havene unde landen, van elken pund grote veer Engeische pennynghe; unde dat scal anstan in den negesten wedderdaghen na desseme thokomenden wyntere, wan men ersten scepen mach, unde scal waren tho sunte Michelis daghe, de dar negest anne myddel krnende is. Dessen tollen scal men upbren by zworen eeden in der staat, dar me dat ghud uthscepet, unde scal des breve gheven, dat dat ghud vortollet sy; dar mede scal dat ghud tollen vry syn uth un yn. 4. Were ock, dat yenych man, de buten der hanze were, dessen tollen nycht gheven wolde, alzo hyr vore screven steyt, unde dat land tho Denemarken unde Scone zuken wolden: myt deme edder myt den scal nyn kopen edder vorkopen. Das Pfund besteht aus 240 Groten; 1 Grot ist gleich 4 Pfennige; vgl. Schfer 280, 281. 91.1. 6) Hanse- recesse I, no. 260, 262 vom 8. und 9. September. 7) S. Schfer 281 flg. Hanse- recesse I, no. 261. 8) Hanserecesse I, no. 268. 23*

4. Geschichte des Mittelalters - S. 357

1884 - Leipzig : Teubner
357 zu knnen. Da berfiel Waldemar die Flotte und trug einen vollstndigen Sieg davon (etwa Mitte Juli 1362).1) Nach Detmar verloren die Städte nicht we-niger als zwlf groe Koggen mit ihrer gesamten Ausrstung;^) auch sonst er-litten sie, wie sie spter berichteten, an Gtern und Leuten groen Verlust.^) Nach Hunderten zhlten die Gefangenen. Lbeck allein berechnete die Lsegelder fr seine Gefangenen auf 40000 Mark/) die Zahl der Toten und Ver-wundeten anzugeben sind wir auer stnde. Aller Hilfsmittel entblt, zu weiterem Widerstande zu schwach, blieb den Hansen nichts anderes brig als um Waffenstillstand zu bitten.5) Unter welchen Bedingungen er ihnen ge-whrt wurde, berichtet uns wiederum kein Aktenstck und keine Chronik. Die Ratsherren in den Stdten waren mit dem Ausgange der Heerfahrt wenig zufrieden. Johann Wittenborg ward ins Gefngnis geworfen; im Spt-sommer 1363 fiel sein Haupt unter dem Beile des Henkers.**) Die Waffenruhe, die er mit dem Feinde abgeschlossen, war, wie es scheint, nicht nach ihrem Sinne. Denn kaum waren die Trmmer der Flotte und des Heeres in die Heimat zurckgekehrt, so wurden auch schon die ersten Schritte zur Fortsetzung des Krieges gethan. Ratssendeboten verhandelten am 28. Sep-tember zu Sderkping abermals mit den Knigen von Schweden und Nor-wegen und schloffen mit ihnen auf der Grundlage des Greifswalder Vertrags ein neues Abkommen.*) Ebenso zeigten sich die Stdteboten auf einem Tage zu Stralsund, der sich am 8. Oktober versammelte, zu energischer Wiederaus-nhme des Krieges entschlossen. Sie erneuerten die frheren Greifswalder Beschlsse der die Verkehrssperre und verschrften dieselben noch durch An-drohung harter Strusen fr bertretung des Verbots. Auch die Erhebung des Pfundzolles wurde sr ein weiteres Jahr angeordnet.^) Doch waren dem Anscheine nach die kraftvollen Beschlsse der Versammlung nur darauf berechnet, Waldemar einzuschchtern und einem billigen Frieden geneigter zu machen. Jedenfalls wirkten sie in diesem Sinne. Der dnische Gesandte, welcher der Stralsunder Versammlung beigewohnt hatte, schlo am 6. November zu Rostock mit den Stdten einen Waffenstillstand auf die Zeit vom 11. November 1362 bis zum 6. Januar 1364 ab,9) welcher den Hansen gnstigere Bedingungen einrumte, als sie nach dem Mierfolge des Krieges erwarten durften. Der stdtische Handel sollte von Dnemark nicht angefochten werden und die Kaufleute sollten nur zur Zahlung der frheren Abgaben gehalten fein. Die genauere Regelung der gegenseitigen Beziehungen wurde spteren Verhandlungen vorbehalten, die am 1. Mai 1363 in Nykjbing erffnet werden sollten. Die Wendenstdte Lbeck, Wismar, 1) Schfer 576 Excurs I: Wann war die Schlacht bei Helsingborg? 2) Detmar herausgeg. von Grautoff p. 286; der den Bericht Korners vgl. Kopp-mann, Hanserecesse I, p. 197. 3) Hanserecesse Ii, no. 1 1: Maximas irrecu-perabiles et innumerosas incurrierunt ibi pernicies et iacturas, in eo quod per suos adversarios prostrati et capti fuerunt ac infinita dampna receperunt in navium, bonorum et aliarum rerum ammissionibus et detalliacionibus (Erpressungen) ac redempcionibus captivorum et in aliis dampnis multis. 4) Hanserecesse a. a. O. 6. 5) Hanserecesse Ii, no. 3 7. Vgl. dazu Schfer 580flg. Excurs Ii. 6) Schfer 316, 359 flg. Wiederholt war Wittenborgs Sache Gegenstand von Verhandlungen auf den Hansetagen; vgl. Hanserecesse I, no. 280 4, no. 287 18, no. 291 1, no. 296 12, no. 299 4. Alle Städte fanden ihn schuldlos, nur Lbeck behauptete seine Schuld. 7) Hanserecesse I, no. 268, vgl. dazu Hanserecesse I, no. 281 und Ii, no. 2 7. 8) Hanserecesse I, no. 267. 9) Hanserecesse I, no. 277,278. Schfer 320 flg.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 358

1884 - Leipzig : Teubner
358 Rostock und Stralsund, welche den Waffenstillstand mit dem Dnen verein-Barten, bernahmen es, die beteiligten Städte davon zu benachrichtigend) Den Knigen von Schweden und Norwegen wurde der Beitritt zum Waffen-stillstand bis zum 6. Januar 1363 offen gehalten; doch sollten die Beding-nngen, unter welchen derselbe gestattet sein sollte, in besonderen Verhand-lungen festgesetzt werden. Das einseitige Vorgehen der Hansen scheint die Billigung der nordischen Könige gefunden zu haben; denn in ihrer Antwort auf die Anzeige vom Abschlu des Waffenstillstandes^) findet sich keine Spur einer Unzufriedenheit. Erst acht Jahre spter machte Hakon von Nor-wegen den Stdten aus ihrer Handlungsweise einen Vorwurfs) Damals erklrten sie sich sosort zu Unterhandlungen mit Waldemar bereit, und wenn wir auch nichts darber erfahren, ob dieselben wirklich angeknpft wurden, so scheint dies doch kaum bezweifelt werden zu knnen, zumal offenbar in den nchsten Monaten das Verhltnis zwischen den drei nordischen Staaten sich besser gestaltete/) 53. Bis zum Wiederausbruche des Krieges. Der unglckliche Ausgang des mit groen Opfern vorbereiteten Krieges5) bte auf die Verbindung der Städte unter sich einen verhngnisvollen Rck-schlag. Kaum hatten die Wendenstdte durch ihr krftiges Auftreten den Abschlu des Waffenstillstandes beschleunigt, so trat bei ihren stdtischen Bundesgenossen eine Schlaffheit und Verzagtheit an den Tag, welche nur dazu beitrug, den bermut des Gegners zu steigern. Seitdem Waldemar wute, da er von den unter sich gespaltenen Stdten wenig zu frchten hatte, lie er sich bergriffe aller Art zu schulden kommen, ohne der eben erst geschloffe-nen Vertrge zu achten. Zwar machten die Lbecker wiederholt den Ver-such, die brigen Städte zu mannhafter That mit fortzureien; aber sie be-gegneten immer unberwindlicher Lauheit und einer ngstlichen Scheu vor neuen Opsern. Die preuischen Städte, welche nur durch den Ertrag des Pfundzolles die Kriegfhrung der Wendenstdte untersttzt hatten, weigerten nicht nur die fernere Erhebung desselben, sondern verlangten auch die Rckzahlung des in anderen Stdten von preuischen Kaufleuten eingehobenen Geldes.6) Waldemar benutzte als gewandter Diplomat den rger der Preußen der die erlittenen Verluste, um durch Verhandlungen mit dem Ordensmeister Winrich von Kniprode die preuischen Städte von ihren Bundesverwandten zu trennen.7) Und noch ein anderer Erfolg gelang ihm, die vllige Ausshnung mit den Knigen von Schweden und Norwegen. Am 1) S. das Ankndigungsschreiben Hanserecesse I, no. 278. 2) Hanserecesse I, no. 288. 3) Hanserecesse Ii, no 2 6. 4) Schfer 324. 5) Hanserecesse I, no. 287 24 findet sich eine Kostenberechnung. 6) Hanserecesse I, no. 284. Wrdig antworteten ihnen die Städte auf ihre Klagen der die Verluste, welche ihnen der Krieg gebracht habe: Nostis, quanta nos ibidem, heu, dampna passi sumus in bonorum nostrorum et navium amissione, armatorum nostrorum lesione, cap- cione et interfectione, per nos pro defensione dicti portus (Noressund; die Preußen hatten sich nmlich beschwert, da ihnen ihre Kaufmannsgter aus dem Hafen Noressund, zu dessen Verteidigung die kriegfhrenden Städte sich verpflichtet htten, vom König von Dnemark und seinen Verbndeten weggenommen worden seien) expeditorum; de quibus non tantum, quantum de vestris dampnis dole- mus (Hanserecesse I, no. 286). 7) Schfer 332.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 365

1884 - Leipzig : Teubner
365 zu befrdern; durch Gefangene und durch Beute sollten sie spter fr ihre Auslagen Ersatz erhaltend) Angesichts der seiner Herrschaft drohenden Gefahr verlie Waldemar mit den Schtzen, die er durch Auflagen und Kontributionen dem Lande ab-gepret hatte, am 6. April 1368 Dnemark, wo er seinen getreuen Diener Henning von Putbus als Reichsverweser an der Spitze des Reichsrates zurckliet) Sicherlich trieb nicht Feigheit ihn auf das Festland hinber, sondern die berzeugung, da sein durch die ihm zugemuteten Kraftanstreng-ungeu ausgesogenes Land nicht imstande sei, allein der mchtigen Koalition zu trotzen. Seine Hoffnung war, die Fürsten Europas, vor allen Kaiser und Papst, gegen die Städte zu hetzen und so seiner Feinde Herr zu werden. Da seine Rechnung ihn betrog, da die Freundschaftsbndnisse, die er auf seiner ersten Reise abgeschlossen, nicht die erhofften Frchte brachten, war sein Verderben. Im Volke ohne Sttze, brach seine Herrschaft schneller zu-sammen, als man htte erwarten sollen. Zur festgesetzten Zeit begann die stdtische Flotte den Angriff gegen das dnische Reich. Von ihrem Sammelplatze, dem Gelland, aus segelten 17 groe und 20 kleinere Kriegsschiffe (Snicken und Schuiten), mit 2000 Bewaffneten und trefflichem Geschtz an Bord Ende April 1368 gegen Kopenhagen, die Hauptstadt Waldemars.^) Schon am 2. Mai mute sich die stolze Stadt ergeben und scheint sofort von Grund aus zerstrt worden zu sein/) während man das Schlo zunchst verschonte, um es zum Ausgangs-punkte weiterer Unternehmungen zu machen.5) Von Seeland aus wandte man sich nach Schonen, das mit Hilfe Albrechts von Schweden bis zum Juli grtenteils erobert wurde, von da nach Mn, Falster und Laaland, welche binnen zwei Monaten dem gleichen Geschick erlogen.6) Den Kampf gegen Norwegen begannen die Niederlnder mit einem Angriff auf die Ge-biete an der Gta-Elf-Mndung und auf die Kste nordwestlich vom Kap Lindesns. Das feindliche Land wurde fuchtbar verwstet, Marstrand, Kongels, Ldse durch Feuer verheert, ebenso der knigliche Hos in Bergen.7) Zum Widerstande zu schwach, eilte Hakou, mit den Stdten einen Waffen-stillstand abzuschlieen,^) der, nachdem er am 1. April 1369 abgelaufen war, nach abermaligen Verhandlungen^) wieder erneuert und bis Johannis 1370 ausgedehnt wurde. In Jtland stritt Graf Klaus von Holstein, unter-sttzt vom jtischen Adel, gegen die Diener des Knigs"; doch fehlte es dem Widerstand an Einheit und Zusammenhang, ja viele von den Dienern des Knigs" zogen es vor, die Waffen niederzulegen und sich von den Siegern ihre Lehen besttigen zu laffen.10) Bis auf das feste Helsingborg war das ganze Reich am Schlsse des Jahres 1368 im Besitze der Feinde. Fr Waldemar regte sich keine Hand; der einzige, der ihm von Herzen zuge-than und immer seine festeste Sttze gewesen war, Herzog Erich von Sach- 1) Vgl. Hanserecesse I, no. 427 2, no. 436 10, no. 440. A. 11 und 15. B. l, no. 449. Vgl. Schfer 445 flg. 2) Schfer 475. 3) Zum folgenden s. Schfer 471 flg. 4) Langebek, Scriptores rerurn. Damcarum Vi, p. 373. Viii, p. 542. 5) Hanserecesse I, no. 469 11, no. 479 10. 6) Schfer 477 flg. 7) Schfer 480. Hakou schtzte den erlittenen Schaden auf 56 000 Mark Silber (ca. 14 Mill. Reichsmark), Hanserecesse Ii, no. 4 19 und 40. 8) Vgl. Hanse- recesse I, no. 469 24, no. 475 14. Schfer 484. 9) Hanserecesse I, no. 503; am 5. September wurde dieser Vertrag von Hakon besttigt. Hanserecesse I, no. 506. Vgl. Schfer 608 flg. 10) Schfer 481 flg.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 366

1884 - Leipzig : Teubner
feit, starb im Sptsommer 1368;1) Markgraf Otto von Brandenburg zeigte keine Lust, sich in einen Kampf mit den Stdten einzulassen, und Herzog Magnus von Braunschweig lie es bei dem Versprechen der Hilfeleistung bewendend) So war die Macht W a ld em a r s im Verlaufe weniger Monate zusammen-gebrochen. Nur das einzige Helsingborg war noch nicht gefallen. Um den Widerstand der Feste zu brechen und den dnischen Reichsrat zum Abschlu eines Friedens zu zwingen, beschlossen die Städte auf der Oktoberversamm-luug 1368 zu Stralsund, auch den Winter hindurch im Felde zu bleiben und das Pfundgeld fr ein weiteres Jahr, bis Ostern 1370, zu erheben.3) Das Schlo wurde, wie es scheint, während des Winters blockiert/) seit dem Frhling 1369 von stdtischen und mecklenburgischen Truppen wirklich be-lagert/) Nach drei Monaten, am 21. Juli, lieen sich Vicko Moltke und Hartwig Kahle, die Befehlshaber der Feste, zu einem Vertrage mit den Belagerern herbei, laut welchem am 8. September Helsingborg dem Herzog Heinrich von Mecklenburg und den Stdten bergeben werden sollte, wenn es nicht inzwischen dem König Waldemar und seinen Helfern gelingen sollte, die Fremden aus dem Reiche zu vertreibend) Im Vertrauen auf dieses Versprechen verlieen die Verbndeten am 14. August ihr Lager vor Helsingborg und wandten sich zur Belagerung des Lindholm; auf dem Marsche dahin oder vor dem Lindholm selbst fand Bruno Warendrop am 21. August feinen Tod.?) Als die im Vertrage vom 21. Juli festgesetzte Frist abge-lausen war, ohne da Waldemar sein Reich zurckgewonnen htte, wurde Helsingborg berliefert. Nachdem die Städte dieses zur Behauptung des Sundes wichtigste Schlo besetzt hatten, sandten sie in Ausfhrung eines frheren Beschlusses^) ihre 47 Steinmetzen nach Kopenhagen und lieen dtc Feste in Trmmer legen, deren man nun nicht mehr bedurfte. Um den dnischen Handel und die Reederei zu vernichten, wurden alle dnischen Schiffe, deren man habhast werden konnte, zerstrt oder weggenommen.^) Nach allen Richtungen hin streiften die Truppen der Sieger und raubten und brannten nach Herzenslust. Da endlich erbarmte sich der Reichsrat des unglcklichen Landes und schlo am 30. November 1369 einen Waffenstillstand ab, um in Friedensverhandlungen mit den Stdten einzutreten. Dieselben fhrten am 24. Mai 1370 zum Stralfuuder Frieden, der dem ruhmwrdig gefhrten Kriege ein glorreiches Ende setzte.10) Dem deutschen Kaufmanne wurde aufs neue freier Handel durch das ganze Reich gewhrt, die alten Rechte und Freiheiten in Schonen ihm neu verbrieft und die Zlle auf das 1) Schfer 491. 2) Den Vertrag, den er mit Waldemar abschlo, s. bei Sudendorf, Urkundenbuch zur Gesch. der Herz. v. Braunschweig u. Lneburg Iii, no 379 3) Hanserecesse I, no. 479 it. 480. Schfer 495 flg. 4) Vgl. Schafer 499. A. 1. ' 5) Vgl. Hanserecesse I, no. 496-498. 6) Hanserecesse 1, no 497 Der Verdacht liegt nahe, da sie der Bestechung erlagen, vgl. Lb. Urk. Buch Iv, no 121 und dazu Schfer 501. 7) Schfer 502. 8) Er wurde gefat auf der Lbecker Versammlung vom 13. Juli 1369; vgl. Hanserecesse I, no. 495 3: Item con- cordaverunt: quam cito alicui civitati innotuent impugnacio castri Melsmgen borch tunc illa civitas hoc aliis per diem et noctem sine mora intimabit. Tunc quelibet civitatum statim lapiscidas suos cum instrumentis versus Copenhavene transmittet, videlicet Lubicenses 20, Sundenses 10, Eostok- censes 8 Wismarienses 5, Gripeswoldenses 4. 9) Vgl. den Beschlu Hanse- recesse I, no. 469 12 und no. 510 11. 10) Hanserecesse I, no. 523, 524. Vgl. Schfer 511 flg., Denicke 29 flg.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 368

1884 - Leipzig : Teubner
368 gebracht, die meiste Schuld, indem sie den eingegangenen Verpflichtungen nicht nachgekommen seien, -so behauptete der Norweger dagegen, da jene Vertrge, auf welche die Städte sich beriefen, einseitig vom Reichsrate ab-geschlossen und ihm verheimlicht worden feien. Die Verhandlungen blieben ohne Ergebnis. Da aber beiden Teilen an einer Wiederaufnahme des Krieges nicht gelegen sein konnte, so einigte man sich der eine Verlngerung des Waffenstillstandes auf weitere fnf Jahre, bis zum 24. Juni 1375.1) Zwei Jahre nachher, September 1372, wurden die Verhandlungen mit Hakon wieder aufgenommen;^) aber zum Abschlu des Friedens kam man auch jetzt noch nicht, da Hakon leugnete, den Hansen jemals ihre ausgedehnten Rechte in Norwegen besttigt zu haben, ja spter behauptete er sogar, die Privilegien seien ihm nie zu Gesicht gekommen.3) Das einzige, was erreicht wurde, war eine abermalige Verlngerung der Waffenruhe (bis zum 24. Juni 1377). Bald nachher nderten sich die Verhltnisse durch den Tod Waldemars. Der Vorteil des eignen Hauses gebot nun Hakon ein gutes Einvernehmen mit den Stdten zu suchen, deren Gunst seinem Sohne Olaf den Erwerb und die Behauptung der dnischen Krone erleichtern konnte. So kam es zur selben Zeit, da zu Korsr der endgiltige Friede mit Dnemark zustande kam, zu Kallundborg auf Seeland auch zum Abschlu mit Norwegen. Am 14. August 1376 besttigte Hakon den deutschen Kaufleuten nicht nur alle von seinen Vorfahren erworbenen Rechte, sondern fgte auch noch zwei neue hinzu, welche die Machtstellung der Hansen im norwegischen Reiche kennzeichnen: 1) alle Schulden eines wegen Gesetzesbertretung Verurteilten sollten vor der Knigsbue den Vorzug haben und zunchst aus dem Vermgen ge-deckt werden, und 2) alle hansischen Schiffe sollten mit wehendem Wimpel in die norwegischen Hfen einfahren drfen und erst beim Anlegen gehalten fein, die heimische Flagge herunterzunehmend) Die Städte scheinen ihrer-feits auf einen Ersatz des durch den ersten Krieg erlittenen Schadens, den sie auf 200000 Mark lbifche Pfennige (circa 13 Millionen Reichsmark) schtzten, angesichts der bedrngten finanziellen Lage Hakons verzichtet zu haben, machten sich aber auch zu keiner Gegenleistung fr die Besttigung ihrer Rechte verbindlich.^) Die Friedensschlsse von Stralsund, Korsr und Kallundborg zeigen uns die Hanse auf dem Hhepunkte ihrer Macht. Die Städte gewannen durch dieselben das politische bergewicht und sicherten sich den Genu ausgedehnter Freiheiten und Rechte in allen nordischen Staaten. Sie verdankten dies Ergebnis nicht blo ihrer kriegerischen Leistungsfhigkeit, sondern mehr noch ihrer diplomatischen Meisterschaft, mit welcher sie die Erfolge ihrer Waffen 1) Hanserecesse Ii, no. 5. Urkundl. Gesch. Ii, p. 703. 2) Hanserecesse Ii, no. 40, 42, 43. 3) o. a. O. no. 89 7. 4) Si contingeret, quod aliquis intraneus vel extraneus contra nos vel leges nostras delinqueret excedendo, ob quem excessum nobis astrictus foret ad emendam, volumus , quod ipsius delinquentis omnia racionabilia debita, in quibus rite tenetur obligatus, ante omnia de bonis suis persolvantur, antequam excessus huiusmodi nobis emende-tur. Item si que naves ad portum civitatum et villarum nostrarum forensium cum summo munito castello, proprio topcasteel, applicuerint, hoc ipsis esse debebit sine pena; ad pontem tarnen non applicabunt, nec ullum pontem ad terram facere debebunt, nisi ante omnia dictum topcasteel depositum sit de malo. Vgl. Schfer 517 flg. A. 4. 5) Hanserecesse Ii, no. 124, vgl. no. 125128.

9. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 268

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
268 dura Ipse alibi oppressis adest, vastantem prope Fehrbellinum die 18. Junii Anno 1675 nactus, solo cum equitatu suo, im ver sola Dei ope fretus, caedit, fundit, septimestres praedones, Septem diebus terris suis ejicit; In Teutsch lautend: Der Schweden vollstndiges Kriegs-Heer, welches, als der Churfrst andern Unterdruckten auffzuhelffen ferne ausser Lande war, so wohl die Pommerische, als Mrckische Lande verheerete, erhaschte derselbe den 18. Junii im Jahre 1675 bey Fehrbellin mit seiner Reuterey zwar nur alleine, jedoch vornehmlich anff die Hlffe seines Gottes sich verlassend, schlgt und verjaget er in sieben Tagen die sieben monat-lichen Ruber au dem Lande." In allen dero Lndern aber liessen sie an einem, dazu den 8. Julii solenniter angesetzten Tag Gott dem Herrn nochmaln vor den verliehenen Sieg banden, da dann unter andern Freuden-Bezeugungen, so von denen Regierungen in Preussen, Hinter-Pommern, Cleve ac. wie auch von denen Churfl. Gesandten an den Hfen, wo sie sich befunden, geschhe, in der Restbentz zu Clln an der Spree Abends die Stcke von den Wllen lo-gebrennet, ein stattliches Feuer-Werck angezndet und dabey unter dem Schall der Trompeten und Paucken die von den Schweden eroberte sechs Stcke zu fftern mahlen abgefertigt wurden. b) Siegesnachricht des Groen Kurfrsten am Abend der Schlacht bei Fehrbellin, gerichtet an den Prinzen Johann Georg von Anhalt, Schwager des Kurfrsten und Statthalter in der Mark. Faksimile bei von Stillfried und Kugler: Die Hoheuzollern und das deutsche Vaterland." Mnchen 1884. Zu S. 94. Durchlauchtiger frst, hochgeehrtter Herr Vetter, Schwager und Gevatter. Ew. Liebden thu Ich hiemitt zu wissen, das Ich heutte gegen 8 ahn den seindt gekommen, da Ich selbigen in voller Batallie gefunden, welcher Sich ahn seinem lincken flgell ahn einen Dorste gesetzet, undt groß avantage ge-Hatt, worauff ich resolviret habe, den feindt, welcher auff mich logangen, anzugreiffen, da es dann ein sehr harttes gefecht gegeben, es hatt aber der hchste Gott mir die genahde gethan, das wir denselben aussein felde geschlagen, welcher Sich aber wegen des morastes mit seiner infanterie bis hin in Verrbellin retiriret, undt weill er 8 brigaden zu fusse gehabt, haben theils meine reutter nicht das Ihrige gethan, worber ich mquiriren lassen, undt selbigen den proces machen lassen werde, 8 Fahnen 2 estandarten und ein stck (Kanone) Hab ich bekommen, was fr gefangene wei ich noch nicht, weill wenig quarttier gegeben worden. Der feindt hatt viell volck und frnehme officir verlohren, man sagt, da Wolmer Fran-gell (Waldemar Wrangel), Wittenberger, wie auch der Obrister Acksell (Axel) Wachtmeister und sein bruber sein geblieben, wo der feindt die brcke

10. Der Deutsche Ritterorden - S. 24

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Hochverrat und Aufruhr Bund also, daß man ihn auf der Tagfahrt darnach zu tttariemv erber, ein jeglicher von Landen und jegliche Stadt mit dem Siegel, versiegeln und befestigen sollte. Sie huben den Bund an im Namen unseres Herren und der unteilbaren Dreifaltigkeit, amen, und vollendeten ihn im Namen des Teufels, der da ist ein Rnreizer und Mehrer des Krieges — weil Gott nicht möchte dabei sein, wo dies verhandelt wurde von Hufruhr, Krieg und von verräterischem willen. . . . Sie begannen darnach viele Tagfahrten und Zusammenkünfte zu halten, wo es sie gelüstete— Sie begannen auch in der (Drdensherren Seen mit anderen (Barnen und Netzen zu fischen, als es zuvor und bisher gewöhnlich war, und mehr als zu ihres Tisches Notdurft, auch zum Derfauf für die Märkte. Desgleichen drängten sie die Herrschaft von den Jagden und anderen Hechten, worauf ihre Privilegien nicht lauteten. . . . Und wenn ihnen solches durch der Herrschaft Diener und Hofgesinde verboten wurde, so sammelten sie sich und trieben dieselben Diener mit Schlägen fort und fischten mit Gewalt und taten, was ihnen beliebte. 2. Absage des Bundes an den Orden und Perrot.1 Darnach anno Domini 1454 auff sankta Dorothea tags2 haben ritter und fnecht, laut und stete mit eqntracht umb des vorgenanten bun-des willen und aussprach des Herren feqsers3 deme Hochmeister Ludo-tvigk von (Elrichshaufen zcu Ittarienburgf auff dem slosse den eyt irer huldunge und manschafft ausgesaget . . . 3tem do dis gescheen was, öt) von tant und steten gekoren tvoren, zcogen auff von stunden an von Tom ausz der tagefart in Polen zcum konige Kazymiro und trugen ym auff das Ianth zcu Preussen, in zcu Halden vor iren Heren, in und seine nach-komelinge zu ewigen Zeiten. Desgeleichen der Her konigk sie wol ent-pftngk und in gelobte vor sich und seine nachkomelinge, sie vor liebe getreue undersassen zu halben und zu schirmen mit leib und gutte und ire rechte und Privilegien zu vormeren und nicht zuvormindern und die zu-vorsigeln. V. Der dreizehnjährige Krieg (1454—66). Beginn des Krieges.4 Binnen 14 tagen zcogen die Heren des ordens von allen iren flösse-ren, dy sy in Preussen hatten, dy vorlissen sy und zcogen uff Ittarien-borgk, also das lant und stete des bundes bynnen 21 tagen das ganteze lant Preussen mit allen slosseren und steten erlangeten in ire gemalt, 1 Hach der von einem Danziger verfaßten zeitgenössischen „Chronik vom Bunde", Scr. rer. Pr. Iv, 431. s 6. Februar. 3 Der Kaiser hatte nach langem Prozeß den Bund für ungültig erklärt. 4 Danziger Chronik vom Bunde, Scr. rer. Pr. Iv, 431.
   bis 10 von 83 weiter»  »»
83 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 83 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 13
3 1
4 3
5 3
6 2
7 0
8 2
9 0
10 2
11 1
12 0
13 3
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 3
22 3
23 0
24 1
25 6
26 4
27 0
28 0
29 0
30 0
31 13
32 54
33 1
34 6
35 1
36 38
37 12
38 0
39 3
40 1
41 3
42 9
43 0
44 0
45 1
46 16
47 5
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 24
1 183
2 40
3 170
4 26
5 24
6 30
7 298
8 81
9 169
10 42
11 13
12 56
13 71
14 116
15 26
16 202
17 1338
18 76
19 46
20 247
21 25
22 69
23 155
24 17
25 501
26 345
27 59
28 35
29 29
30 249
31 28
32 606
33 609
34 83
35 138
36 206
37 522
38 37
39 145
40 15
41 179
42 84
43 139
44 33
45 801
46 156
47 43
48 15
49 10
50 4
51 33
52 151
53 2900
54 94
55 86
56 1464
57 2447
58 348
59 66
60 67
61 40
62 38
63 151
64 40
65 236
66 4261
67 186
68 861
69 187
70 10
71 116
72 148
73 444
74 45
75 109
76 110
77 173
78 62
79 23
80 104
81 30
82 117
83 1676
84 26
85 67
86 138
87 131
88 167
89 57
90 208
91 43
92 812
93 17
94 790
95 50
96 109
97 44
98 236
99 385

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 114
1 43
2 116
3 133
4 41
5 272
6 71
7 613
8 54
9 1529
10 446
11 71
12 175
13 56
14 21
15 5
16 429
17 116
18 658
19 418
20 1
21 191
22 3
23 5
24 101
25 193
26 318
27 7
28 18
29 135
30 5800
31 3643
32 32
33 1641
34 176
35 386
36 14
37 4
38 195
39 810
40 1342
41 24
42 24
43 89
44 3513
45 56
46 133
47 132
48 31
49 804
50 389
51 142
52 140
53 25
54 1185
55 1275
56 3
57 411
58 129
59 1711
60 242
61 735
62 230
63 67
64 483
65 702
66 50
67 1969
68 75
69 83
70 23
71 901
72 174
73 197
74 78
75 368
76 38
77 155
78 208
79 580
80 1123
81 1536
82 79
83 78
84 11
85 24
86 38
87 1134
88 1126
89 38
90 4
91 495
92 168
93 62
94 84
95 22
96 17
97 733
98 287
99 166
100 1167
101 63
102 233
103 1064
104 6
105 56
106 120
107 74
108 4
109 45
110 137
111 88
112 97
113 47
114 146
115 10
116 105
117 3472
118 172
119 140
120 24
121 1171
122 632
123 99
124 140
125 115
126 141
127 350
128 12
129 560
130 51
131 681
132 181
133 274
134 20
135 644
136 634
137 17
138 6
139 26
140 713
141 31
142 362
143 522
144 1028
145 501
146 11
147 26
148 683
149 93
150 1076
151 483
152 254
153 18
154 108
155 1021
156 838
157 1664
158 92
159 102
160 538
161 90
162 1
163 3
164 9
165 526
166 651
167 24
168 27
169 142
170 187
171 274
172 109
173 414
174 2114
175 673
176 1582
177 1373
178 2
179 204
180 30
181 2
182 1613
183 1106
184 89
185 64
186 15
187 178
188 288
189 4
190 1
191 1145
192 50
193 168
194 145
195 24
196 235
197 137
198 523
199 293